Tarifverhandlungen

IG Metall vor markanter Zäsur

_ Im Oktober steht der Gewerkschaftstag der IG Metall an. Für Jörg Hofmann endet dann auch seine Amtszeit als erster Vorsitzender (seit 2015). Die Monate bis dahin will der Ober-Metaller noch nutzen, um seine Organisation zukunftssicher aufzustellen, wie er uns auf der Jahres-PK bestätigte. Ohne richtig große Tarifrunde vor der Brust (2023: Textil, Kfz-Handwerk, Stahl), kann sich Hofmann ganz auf die internen Weichenstellungen konzentrieren. Vornweg seine Nachfolge.

Im März will der 67-Jährige einen Vorschlag unterbreiten. Bis dahin wird intensiv diskutiert. Denn es steht nicht nur in den Branchen der wichtigsten Industriegewerkschaft Umbruch an, sondern auch für die IG Metall. Eine moderne Struktur (schmaler oben, breiter unten) schwebt Hofmann vor. Auch eine Doppelspitze könnte es werden, womit seine zweite Vorsitzende, Christiane Benner, nicht als erste Frau alleinige IG Metall-Chefin werden könnte. Darauf angesprochen, gab sich Benner offen. Sie sei bereit, weiterhin Führungsverantwortung zu übernehmen. Die Arbeit werde aber immer komplexer, weshalb Teamwork an der Spitze Sinn mache, führte sie aus. Dass Benner intern wohl mangelnde Erfahrung beim Abschluss großer Tarifverträge vorgehalten wird, blieb unerwähnt. In einem Duo könnte das ein anderer wettmachen – etwa der starke Tarifarchitekt Roman Zitzelsberger aus BaWü.

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