Luftfahrt

Tuifly droht finanzielle Schieflage nach Gespräch mit Gewerkschaft

_ Im Streitgespräch zwischen Tuifly und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) geben sich beide Seiten bei den jeweiligen Schuldzuschreibungen über die blockierten Verhandlungen zum Corona-Sondertarif, nicht viel. Beide sehen ihr Gegenüber als nicht kompromissbereiten Übeltäter. Tatsache ist aber, gehen Management und VC nicht aufeinander zu und finden zu einer Einigung, drohen ernsthafte finanzielle Konsequenzen.

Denn die vereinbarte Gehälterabsenkung auf 80% als schnelle Krisenmaßnahme läuft nur bis Ende des Monats. Einen Kurzarbeit-Deal gibt es nicht. Das heißt, ab kommender Woche muss Tuifly den rd. 500 Piloten und Co-Piloten wieder volles Grundgehalt ohne Krisenabschlag zahlen, und das bei fast brachliegendem Verkehr. „Fassungslos“, wie fahrlässig der Ernst der Lage verkannt werde, kritisiert Vorstandschef Oliver Lackmann den Unwillen zu finanziellen Eingeständnissen der VC scharf. Alle anderen Mitarbeitergruppen stünden der TUI-Familie denn auch solidarisch zur Seite. Die Gewerkschaft sei sehr wohl zu Zugeständnissen bereit, kontert wiederum Marcel Gröls, Vorsitzender VC-Tarifpolitik, solange Tuifly betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließt. Diese Fessel will sich Lackmann inmitten der schwersten Krise und des laufenden Flotten-Schrumpfkurses von 39 auf 17 Maschinen nicht anlegen lassen. Sein Gegenvorschlag, die Flotte auf 22 anstatt 17 Flieger zu reduzieren und entsprechendes Personal zu behalten, kam nicht gut an.

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