Biotechnologie

Curevac – Hauptaktionär mag es konservativ

_ Die zurückgezogene AR-Kandidatur von Curevac-Gründer und Ex-CEO Ingmar Hoerr ist ein weiterer Schlag nach dem vernichtenden Zwischenergebnis für den Covid-Impfstoffkandidaten vergangene Woche. Mit Hoerr, der krankheitsbedingt für den AR ausscheidet, verliert Curevac einen erfahrenen Wissenschaftler und Manager zu einer Zeit, in der die Tübinger drauf und dran sind, eine Jahrhundertchance in den Sand zu setzen.

Curevac fehlen an der Spitze Typen wie Hoerr mit der für Biotech-Unternehmen so wichtigen Expertise. Vor allem der Ankeraktionär dievini Hopp BioTech Holding (rd. 42%), deren Geschicke nicht Dietmar Hopp, sondern Friedrich von Bohlen und Halbach leitet, soll bei Vorstandsbesetzungen gerne auf klassische Lehrbuch-Kandidaten setzen, wie zu hören ist. Die Wahl beider Hoerr-Nachfolger, Betriebswirt Daniel L. Menichella und nun Jurist Franz-Werner Haas, soll denn auch von Bohlen und Halbachs Handschrift tragen. Besonders bitter für Hopp ist, dass ihm Andreas und Thomas Strüngmann bei Biontech zeigen, wie es richtig geht. In Mainz sitzt ein hochqualifizierter, der Sache verschriebener Vorstand, der mehr wissenschaftliche Expertise und Innovationskraft als klassische Führungskompetenz verkörpert. Als Pharma-Investoren haben die Gebrüder Strüngmann zuvor schon mit Hexal und Aicuris Erfolgsgeschichte geschrieben.

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