IAG – Airlinegruppe lässt Über-nahmeziel Norwegian vom Haken
Die Pleite von Air Berlin hat Europas Luftfahrt heftig durcheinander gewirbelt. Die übrigen Airlines haben hart um frei gewordene Strecken und Marktanteile gekämpft und gleichzeitig eine Konsolidierung in Gang gesetzt, bei der kleinere Wettbewerber unter die Räder geraten sind – darunter Alitalia, Monarch, Azur Air, Cobalt und Primera Air. Den strategischen Expansionskurs auf Kosten kriselnder Wettbewerber fährt neben Lufthansa und Ryanair auch die britisch-spanische IAG. Nächstes Ziel sollte eigentlich Norwegian Air Shuttle (NAS) sein.
Nun macht die Airlinegruppe um British Airways eine Rolle rückwärts, begräbt ihre Übernahmepläne und will die 4%-Beteiligung wieder loswerden. Vergangenen April erst hatte sich IAG-Chef Willi Walsh bei Norwegian eingekauft und dabei offen mit der Komplettübernahme kokettiert. Allerdings war Walsh mit seinem Manöver auf Widerstand gestoßen. Aktionäre der defizitären Airline hatten auf die rettende Leine gehofft, im Vorstand kam der Vorstoß aber nicht gut. Die Beteiligung sollte Ausgangspunkt für fruchtbare Gespräche über eine Akquisition sein, auf die wartet Walsh bis heute. Ganz überraschend kommt der Rückzieher nicht. Zwar erwies sich Walsh als äußerst geduldig, ließ jedoch vergangenen Sommer anklingen, dass die Beteiligung ohne Übernahme nicht interessant wäre. NAS bedient Low-Cost-Langstrecken, ein schweres, daher noch unterrepräsentiertes aber durchaus lukratives Geschäft. Allerdings steckt die Airline schon lange in einer finanziellen Schieflage. Jetzt ist NAS-CEO Björn Kjos am Zug, der stets betonte, dass noch andere Großinvestoren vor seiner Tür Schlange stünden. Er muss nun beweisen, dass seine Abwehrhaltung gegenüber IAG kein Bluff und nicht nur falscher Stolz war.
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