Commerzbank – Rückkehr zu Mitarbeiterpräsenz am Samstag?
Beratung vor Ort bleibt en vogue _ Angesichts des kontinuierlichen Sterbens haben viele das Konzept der physischen Bankfiliale in ihrer herkömmlichen Form schon abgeschrieben. Die Sparda-Bank Berlin etwa baut sie gerade zu „Begegnungsstätten“ um, in denen Kundenberatung und Mitarbeiterbüros gebündelt sind, und gibt dafür sogar die eigene Firmenzentrale auf. Nun überraschte Commerzbank-Privatkundenvorstand Thomas Schaufler mit seiner Aussage, die Öffnung einzelner Filialen samstags zu erwägen. Dabei blieb er aber recht vage: Erst wenn ausreichend Nachfrage bestehe, werde die Bank das ernsthaft diskutieren.
Auf den ersten Blick ist eine solche Überlegung einleuchtend – wenn es schon immer weniger gibt (Zielgröße der Commerzbank: 400 Stück, s. oben), sollten die Übrigen zumindest ihren Zweck erfüllen und Top-Service anbieten. Die Kehrseite: Anforderungen an Mitarbeiterverfügbarkeit steigen und damit die Kosten. 2017 gab es bereits Zoff zwischen den Gewerkschaften (Verdi, dbv) und einzelnen Instituten, die den freien Samstag als bislang „heilige Kuh“ der Bankmitarbeiter aufgehoben hatten, darunter Deutsche Bank und Berliner Sparkasse. Letztere bot über zehn Jahre lang Beratung in Filialen an Samstagen an, begrub das Konzept aber im Frühjahr 2017 und stieg auf Onlineberatung um. Die Begründung war, dass Kunden es nicht ausreichend beanspruchten, sondern zu diesen Zeiten vorwiegend Serviceanliegen hatten, die sie oft auf telefonischem oder digitalem Weg abwickelten. Eine Samstagsöffnung der Filialien stehe auch weiterhin nicht zur Diskussion, teilt eine Sprecherin der Sparkasse auf PLATOW-Anfrage mit.
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