Katar

Fußball-WM – Peinliche Entblößung von Sponsoren und DFB

_ Das spontan verhängte Bierverbot in den Stadien ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Fußball-WM in Katar ist längst eine Farce. Zu schwer wiegen die Vorwürfe: Menschenrechtsverstöße, etliche Tote beim Bau der Stadien, die politische Ordnung des absolutistischen Wüstenstaats und seiner Anrainer, Ungleichbehandlung von Frauen, LGBTQ+ und marginalisierter Gruppen, sowie fehlende Nachhaltigkeit. Die lange Liste offenbart den Kulturclash westlicher und islamisch geprägter Staaten. 

Die Ablehnung der WM hierzulande ist wohl größer als angenommen: Eine repräsentative Online-Umfrage der Universität Hohenheim ergab, dass rd. 50% der Deutschen einen Boykott durch Sponsoren und Politiker fordern. Zudem wollen inzwischen über 70% kein Geld für Fanartikel ausgeben (Russland-WM 2018: 51,2%), die Durchschnittssumme liegt bei 10,79 (2018: 17,83; 2014: 12,52) Euro. Zwar sind die Sponsoren vertraglich gebunden. Bei Ausstieg würden sie Millionenklagen riskieren. Doch diese Tendenzen hätten die Firmen mit einkalkulieren müssen, schon bei der Russland-WM gab es hörbaren Protest. Visa, Coca-Cola und McDonalds Deutschland wollten die Kontroverse uns gegenüber nicht kommentieren. Adidas teilt auf Nachfrage mit, dass es mit Menschenrechtsorganisationen und der katarischen Regierung zusammenarbeite und sich die Situation vor Ort zuletzt gebessert habe, v. a. durch die Aufmerksamkeit um die WM. Ferner habe man mit der Vergabe selbst nichts zu tun.

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