Friedrich Merz bedient die Sehnsüchte der CDU am besten

Das derzeit auf Hochtouren laufende Kandidaten-Casting um den CDU-Vorsitz erweist sich als regelrechter Jungbrunnen für die zuvor ziemlich lethargische Kanzlerin-Partei. Plötzlich ist Politik nicht mehr alternativlos, sondern ein munteres Ringen um Positionen und Personen. Das strahlt mittlerweile auch auf die Wähler aus. In jüngsten Umfragen konnte die Union ihre Talfahrt stoppen und sogar leichte Zugewinne verbuchen. Zugleich deutet sich ein demoskopischer Favoritenwechsel im Kampf um die Nachfolge von Angela Merkel an der CDU-Spitze an. Demnach konnte sich in einer Emnid-Umfrage vom Wochenende Friedrich Merz (31%) leicht vor Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer (30%) schieben. Aufholen konnte auch Gesundheitsminister Jens Spahn, dem mit 12% aber weiterhin nur Außenseiterchancen zugetraut werden. Unter den Unionsanhängern dominiert Merz das Kandidatenfeld sogar klar mit 49% vor AKK mit 32%.

Entschieden wird das Rennen um den CDU-Vorsitz allerdings nicht von den Wählern, sondern von den 1 001 Delegierten auf dem Parteitag Anfang Dezember. Doch auch an der CDU-Basis ist zu spüren, dass die Kandidatur von Merz zunehmend an Schwung gewinnt. Auf der Regionalkonferenz in Idar-Oberstein traf Merz erkennbar den Nerv des Publikums. Verkörpert der ehemalige CDU-Fraktionschef, den es nach seinem Rückzug aus der Politik als Anwalt und Multi-Aufsichtsrat in die Wirtschaft zog, doch alles das, was die Partei unter Merkel in den vergangenen Jahren so schmerzlich vermisst hat. Der Sauerländer steht für bürgerlichen Konservativismus und Wirtschaftskompetenz. Damit spricht Merz nicht nur den Wirtschaftsflügel und die konservativen Zirkel in der CDU an, sondern auch die Parteijugend.

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