Notenbankpolitik

Jackson Hole – Hat Powell schon den Tapering-Fahrplan im Gepäck?

Mit der Zinsentscheidung der US-Fed ist kein Ende des Status quo in Sicht.
Mit der Zinsentscheidung der US-Fed ist kein Ende des Status quo in Sicht. © platow-medien

_ Die mit Spannung erwartete diesjährige Jackson Hole-Konferenz im US-Bundesstaat Wyoming (26. bis 28.8.) wird weitgehend ohne ausländische Notenbanker-Prominenz stattfinden. EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird der Veranstaltung ebenso fernbleiben wie Bank of England-Chef Andrew Bailey. Die hohen Infektionszahlen in den USA lassen nur ein abgespecktes Präsenz-Format zu.

2020 zwang die Corona-Pandemie das traditionelle Zentralbanker-Treffen sogar komplett ins Internet. An internationaler Aufmerksamkeit wird es der Konferenz aber auch in diesem Jahr nicht mangeln. Wird doch erwartet, dass Fed-Chef Jerome Powell die Jackson Hole-Bühne für einen Fingerzeig zum Fahrplan für den Ausstieg aus den Anleihekäufen nutzt.

Gleich mehrere Fed-Granden hatten zuletzt die Märkte auf eine baldige Drosselung des monatlichen Kaufvolumens von 120 Mrd. US-Dollar eingestimmt. Strittig ist unter den Mitgliedern des Offenmarktausschusses (FOMC) allerdings noch der Starttermin für das Tapering. Während geldpolitische Falken wie der Präsident der Dallas Fed, Robert Kaplan, aufs Tempo drücken und bereits auf der nächsten FOMC-Sitzung am 22.9. eine Reduzierung der Anleihekäufe beschließen wollen, haben es die Tauben um Fed-Direktoriumsmitglied Lael Brainard nicht ganz so eilig. Den Ausschlag wird indes Powell geben, der bislang eher zu den Bremsern beim Ausstieg aus den Anleihekäufen gehörte. Die zuletzt stark gestiegene US-Inflation, die zunehmend auch die amerikanische Bevölkerung beunruhigt, und das weiterhin starke Wirtschaftswachstum spielen jedoch den Falken in die Hände. Powells Worte in Jackson Hole dürften diesmal also noch akribischer auf die Goldwaage gelegt werden.

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