Corona-Herbst: Die vierte Welle rollt

Damit stellt sich die bange Frage, ob Deutschland trotz des Impffortschritts auch in diesem Herbst und Winter ein erneuter Lockdown droht, den die Politik bislang noch kategorisch ausschließt. Am Freitag meldete das RKI einen 7-Tage-Durchschnitt bei den Neuinfektionen von 6 059 Fällen und 15 Verstorbene im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Zudem mussten in den Krankenhäusern 621 Corona-Patienten intensivmedizinisch behandelt werden. Schauen wir ein knappes Jahr zurück auf den Beginn der zweiten Viruswelle im Oktober 2020, zeigt sich mit Blick auf die Todeszahlen und die Intensivpatienten ein ganz ähnliches Bild. Am 13.10.2020 wurden im 7-Tage-Schnitt 16 Tote und 618 Corona-Intensivpatienten gemeldet. Dies korrespondierte jedoch mit einer deutlich niedrigeren Fallzahl von 4 071 Neuinfektionen im 7-Tage-Durchschnitt. Solche Stichtagsbetrachtungen mögen gerade in einer dynamischen Pandemie hinken. Dennoch zeigt der Vergleich, dass sich der Zusammenhang zwischen Inzidenz und Hospitalisierung sowie der Anzahl der Corona-Toten deutlich gelockert hat. Dank des Impffortschritts können wir uns mittlerweile deutlich höhere Fallzahlen (+50%) erlauben. Entwarnung kann deshalb aber noch nicht gegeben werden. Die Korrelation hat sich zwar spürbar verringert, aber keineswegs aufgelöst. Das könnte bei weiterhin stark steigenden Fallzahlen zum Problem werden, zumal mit einer hohen Impfquote auch die Anzahl der Impfdurchbrüche zunimmt.