Boris Johnsons Vabanquespiel – Auch Deutschland droht die vierte Welle
Seit Montag sind in England die Masken weitgehend gefallen, fast alle Corona-Beschränkungen wurden aufgehoben. Nicht noch einmal wollte Großbritanniens Premier Boris Johnson den versprochenen „Freedom Day“ verschieben, trotz fast täglich 50 000 Neuinfektionen.
Nach dem gelungenen Coup, Großbritannien schon frühzeitig mit großen Mengen an Impfstoff zu versorgen und schneller als alle anderen europäischen mit dem Impfen zu beginnen, was Johnson als großen Erfolg seiner Brexit-Politik feierte, wollte der Premier mit der Rückkehr zur Normalität nun unbedingt die nächste PR-Rakete zünden. Doch die Pandemie lässt sich nicht per Dekret beenden. Mittlerweile steigen auch in Großbritannien wieder die Krankenhaus-Einweisungen, die zuvor geraume Zeit stagnierten. Fast 70% der Briten sind inzwischen zumindest einmal geimpft, mehr als die Hälfte sogar vollständig. Doch den rasanten Anstieg der Fallzahlen kann das bislang nicht stoppen. Die britische Regierung hält sogar einen Anstieg auf 100 000 Neuinfektionen pro Tag für möglich. Damit wächst auch die Wahrscheinlichkeit neuer Mutationen, die möglicherweise sogar den Impfschutz durchbrechen können. Das wäre der Super-GAU, nicht nur für Großbritannien.
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