Commerzbank macht Rückzieher bei mBank-Expansion
Auffallend einsilbig äußerte sich Commerzbank-Chef Martin Zielke jüngst im Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten zu den Plänen einer europaweiten Direktbank unter Führung der polnischen Tochter mBank. Offensichtlich ahnte Zielke da schon, dass das Projekt „Copernicus“ vor dem Aus steht.
Jetzt ist die Entscheidung gefallen. Wie Privatkunden-Vorstand Michael Mandel im Intranet der Commerzbank mitteilte, wird das Projekt nicht fortgeführt. Die Commerzbank könne nicht alles auf einmal machen, begründete Mandel den Rückzieher. Tatsächlich hätte der Ausbau der mBank zu einer europäischen Direktbank zusätzliche Investitionen erfordert, die auch den Konzerngewinn belasten. Das will die Commerzbank, die für 2018 endlich wieder eine Dividende von 20 Cent angekündigt hat, offensichtlich nicht riskieren. Aber auch strategisch stand „Copernicus“ unter keinem guten Stern. Denn mit ihrer geplanten Europa-Expansion wäre die mBank auch der comdirect ins Gehege gekommen. Reibungsverluste und Eifersüchteleien waren somit vorprogrammiert. Ganz aufgeben wird die Commerzbank den Plan aber wohl nicht. Zu einem günstigeren Zeitpunkt könnte er erneut auf den Tisch kommen.
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