Privatbank

UBS-Chef auf Abschiedstournee

_ Wie berichtet (s. PLATOW v. 13.7.), hat die UBS im ersten Halbjahr trotz Corona mit einem Gewinn von 2,8 Mrd. US-Dollar (+12%) noch besser abgeschnitten als vor einem Jahr. Trotz einiger ungelöster Probleme übergibt CEO Sergio Ermotti im November dem schon Anfang September an Bord kommenden ING-Chef Ralph Hamers nach eigener Auffassung ein gut bestelltes Haus.

Für Hamers bleibt allerdings auch noch einiges zu tun: Der Steuer-Prozess in Frankreich, wo die Eidgenossen in erster Instanz zu 4,5 Mrd. Euro Schadenersatz verdonnert wurden, geht Anfang 2021 in seine nächste Runde. Das zu kleine Asset Management soll durch Fusion auf mehr Skaleneffekte getrimmt werden, wobei die UBS je nach Partner, wie wir hören, sogar mit der Rolle als Junior einverstanden wäre. Und die Kosten im Wealth Management sollen ebenso wie in der Schweiz, wo Filialschließungen drohen, gestutzt werden. Im Heimatmarkt, der bei den Q2-Zahlen als einziger der vier Bereiche schlechter abgeschnitten hat als vor einem Jahr (-40%), drohen zudem im Q3 weitere Kreditwertberichtigungen. Bei der ING hat Hamers bewiesen, dass er von Kostensenkungen etwas versteht und er damit, obwohl Retailbanker, für den Wealth Manager UBS der richtige Mann sein könnte. Ob es Verwaltungsratschef Axel Weber, der maximal noch bis zur Generalversammlung 2022 bleibt, gelingt, das Gremium auch für seine eigene Nachfolge für einen solchen Überraschungskandidaten zu gewinnen?

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