Ölpreis-Kapriolen – Weckruf für die Förderländer
Auch US-Fracking-Industrie muss drosseln _ An negative Zinsen haben wir uns schon länger gewöhnt. Doch am Montag rutschte erstmals in der Geschichte auch der Ölpreis für die US-Sorte WTI in den negativen Bereich. In der Spitze waren Verkäufer bereit, 37,63 Dollar je Barrel (159 Liter) zu bezahlen, um ihr Öl loszuschlagen.
Vor allem Finanz-investoren, die mit WTI-Terminkontrakten auf den Ölmarkt wetten, holten sich dabei eine blutige Nase. Hintergrund war der unmittelbar bevorstehende Fälligkeitstermin für die Mai-Kontrakte. Um die drohende Annahme physischer Öl-Lieferungen, für die insbesondere Finanzinvestoren keine Verwendung haben, auf den letzten Drücker zu vermeiden, wurden Mai-Kontrakte auf den Markt geworfen, koste es, was es wolle. Doch niemand wollte das Öl haben. Denn die amerikanischen Öl-Lagerstätten sind nahezu randvoll, und die Nachfrage nach dem einstigen schwarzen Gold ist im Gefolge der vom Corona-Shutdown ausgelösten weltweiten Wirtschaftskrise zusammengebrochen.
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