Autozulieferer

Conti – Streik statt Besinnlichkeit

_ Die Kapitalmarkttage nutzte Nikolai Setzer, der neue starke Mann beim Hannoveraner Autozulieferer Continental, um die Zukunft des DAX-Werts in hellen Farben zu zeichnen. Den Investoren schmeckte das Programm (mittelfristiges Wachstum 5 bis 8% pro Jahr), was dem Aktienkurs in der Vorwoche einen Schub auf 118,85 Euro pro Anteilsschein verlieh (+7% seit Wochenbeginn). Doch so sehr Setzer die Ära nach dem Rückzug des langjährigen CEO und Conti-Visionärs Elmar Degenhart herbeiruft, hat er doch die Altlasten des Umbaus noch zu managen. Und hier gibt es kurz vor Weihnachten noch einmal richtig Ärger.

30 000 Stellen, davon bis zu 13 000 in Deutschland, hatte Degenhart angekündigt abzubauen, um Conti wieder fit zu machen. Von der IG Metall gibt es dafür jetzt mächtig Gegenwind. Bereits Anfang Dezember brach sie die Verhandlungen über den Abbau auf zentraler Ebene ab. Am Freitag legte die IG Metall als Höhepunkt ihrer Rhein-Main-Proteste dann im hessischen Babenhausen das Conti-Werk für 24 Stunden lahm, um Setzer für die Feiertage etwas zum Denken zu geben, wie es heißt. Hier stehen lt. IG Metall 2 600 der rd. 3 400 Stellen bis 2025 auf der Kippe sowie weitere 1 100 beim Elektronik-Zulieferwerk in Karben. Die besinnliche Stimmung unterm Weihnachtsbaum soll dem Conti-Chef nicht leicht gemacht werden.

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