KPMG – Angezählter Prüfriese mit glänzender Jahresbilanz

Mit KPMG hat kurz vor Weihnachten auch der Letzte der Big Four seine Bilanz für das abgeschlossene Gj. vorgelegt. Die Zahlen stehen für ein starkes Jahr bei Deutschlands drittgrößtem Wirtschaftsprüfer: 1,83 Mrd. Euro Gesamtleistung bei einem Zuwachs von 10,2% wiegt das Pfund, das Deutschland-CEO Klaus Becker 2018 (per 30.9.) auf die Waage bringt. Das direkte Duell mit Deloitte (1,47 Mrd. Euro) entscheidet er damit erneut für sich. Das von Deloitte-Chef Martin Plendl angestrebte Überholmanöver lässt damit weiter auf sich warten. Das exzellente Abschneiden von KPMG im Auditing (+7%) und der Beratung, die mit über 670 Mio. Euro (+17%) erstmals mit dem Kerngeschäft gleichzieht, ist in der aktuellen Situation jedoch keine Selbstverständlichkeit. Kämpft KPMG global doch einmal mehr um die Reputation.

Besonders die jüngste Verwicklung von KPMG South Africa in einen „Bankraub“ bei der südafrikanischen Genossenschaftsbank VBS kostet die Auditoren weiteres Vertrauen. Hängt ihnen hier doch noch der Korruptionsskandal um die Industriellenfamilie Gupta nach. Ab 2019 ist es daher die Aufgabe des neuen Landes-CEO, Ignatius Sehoole, die beschmutzte Weste wieder reinzuwaschen. Zum Glück für KPMG Deutschland, kratzt die Kap-Misere bislang noch nicht am eigenen Image. Stolz preist Becker vor Mitarbeitern die namenhaften Klienten, die 2018 für die Abschlussprüfung gewonnen wurden, darunter Signal Iduna, Covestro, Nord/LB und Jungheinrich. Im Segment Beratung tummeln sich unterdessen dicke Fische wie Allianz, Commerzbank, VW, Siemens und Lufthansa. Sie sollen die durch Rotation der externen Prüfung von DAX-Konzernen drohenden Einbußen von rd. 32 Mio. Euro auffangen. Becker sieht darin aber kein Problem. Aktuell steuern Neuberatungen unterm Strich satte 96 Mio. Euro bei.

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