Lufthansa – Erneuter Milliardenverlust
Staatshilfe schnellstmöglich tilgen _ Mit dem milliardenschweren Paket des Bundes konnte sich Lufthansa über den Sommer retten. Das Tagesgeschäft wird dadurch aber nicht beflügelt. Der Flugverkehr liegt trotz des ausgeweiteten Angebots weiter ziemlich brach. So fliegt der Kranich im Q3 erneut einen hohen EBIT-Verlust von 1,26 (Vj.: +1,3) Mrd. Euro ein. Ein nur kleiner Fortschritt zum Q2, wo es noch -1,7 Mrd. Euro waren. Per Ende September summiert sich das Minus auf 4,2 (Vj.: +1,7) Mrd. Euro und Lufthansa verliert weiter Geld. Der Free Cashflow lag nach neun Monaten bei -2,6 Mrd. Euro. Im Q3 kostete allein die Ticketerstattung 2 Mrd. Euro.
Mittlerweile ist CEO Carsten Spohr mehr Realist als Optimist. Er rechnet angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens auch im Winter mit Reisebeschränkungen und einer Nachfrage auf Krisenniveau. Die Kranich-Airline würde im Weihnachtsquartal höchstens 25% ihrer Vj.-Kapazität anbieten, heißt es aus Frankfurt. Damit will Spohr sicherstellen, dass der Flugbetrieb auch weiter einen positiven Cashbeitrag leistet. Dann sei der Konzern in der Lage, auch weiteren pandemischen Belastungen standzuhalten. Dank der Staatshilfe hat Lufthansa 10 Mrd. Euro liquide Mittel. Am drastischen Sparkurs führt dennoch kein Weg vorbei. Alle Geschäftsbereiche müssen umfangreiche Restrukturierungen umsetzten, auch ein Stellenabbau bleibt unabdingbar. Lufthansa muss mittelfristig deutlich Kosten sparen und die operativen Mittelabflüsse minimieren.
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