Daimler-Chef Källenius – Hoffnungsanker China
Der Termin stand schon lange fest. Dennoch hätte das Timing für Daimler-Chef Ola Källenius, der sich in einer Video-Konferenz dem Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten stellte, kaum günstiger sein können. Gerade erst konnten die Stuttgarter mit einem überraschend starken operativen Gewinn (EBIT) von mehr als 3 Mrd. Euro im dritten Quartal aufwarten.
Es ist das ersehnte Ende einer langen Durststrecke, mit der Källenius seit seinem Amtsantritt im Mai 2019 zu kämpfen hatte. Die in der Corona-Krise zusammengebrochenen Märkte kehren allmählich wieder zurück, berichtete der Daimler-Lenker. Insbesondere in China, dem wichtigsten Einzelmarkt für Daimler, seien seit vier Monaten wieder zweistellige Wachstumsraten zu beobachten. Daran werde sich auch längerfristig nichts ändern, gab sich Källenius zuversichtlich, der in den nächsten 10 Jahren das größte Wachstum für Daimler in China erwartet. Mit großzügigen Kaufanreizen habe die chinesische Regierung die Nachfrage schnell wieder angeheizt, lobte der gebürtige Schwede. Als Premium-Hersteller profitiere Daimler vom wachsenden Wohlstand der chinesischen Mittelschicht. Zudem mussten viele Chinesen in der Corona-Krise auf teure Auslandsurlaube verzichten und gönnten sich stattdessen ein neues Auto.
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