Bedrohte Innenstädte – Ringen um Geld und Konzepte
Altmaier bietet dem Handel Hilfe an _ Das traurige Schicksal vieler deutscher Innenstädte ist nicht erst seit Corona ein Brandthema des Einzelhandels. Die Pandemie beschleunigt den Miss- und Leerstand allerdings erheblich, sodass sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier den Klagen über das Ladensterben nicht länger entziehen kann. Am virtuellen „Runden Tisch“ mit allen entscheidenden Vertretern aus Handel, Kultur, Kommunen und Verbänden hat der CDU-Politiker gestern (20.10.) versprochen: „Innenstädte sollen wieder Lieblingsplätze werden!“ Das offene Ohr des Ministers ist willkommen, doch bei Lippenbekenntnissen darf es nicht bleiben.
Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des HDE, gab sich in der anschließenden PK mit dem Minister dennoch handzarm. Dass sich Altmaier nun für ein Handlungskonzept stark macht, das binnen anderthalb bis zwei Jahren Innenstädten und stationärem Handel neues Leben einhauchen soll, sieht er als wichtigen Meilenstein. Zudem beruhigen ihn die bis Mitte 2021 verlängerten Überbrückungshilfen, mit denen Einzelhändler die unverschuldeten Corona-Lücken stopfen können. Finanzieller Support für die zukunfsweisende digitale Aufrüstung der Stadthändler im harten Wettbewerb mit eCommerce wird aber dennoch benötigt, so Genth, da das Eigenkapital der Ladenbetreiber von der Corona-Krise aufgezehrt wird. Außerdem wünscht sich der HDE ein explizit auf den mittelständischen Handel zugeschnittenes digitales Coaching-Programm. Wie viel Altmaier das in den kommenden Wochen gemeinsam in Workshops zu erarbeitende Gesamtkonzept für Innenstädte als Erlebnisräume kosten wird, ist noch offen.
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