Privatbank

UBS – Hamers‘ holpriger Start

UBS in Zürich
UBS in Zürich © UBS

_ Seit September ist Ralph Hamers an Bord, seit November ist er Chef der UBS. Seither knirscht es im Gebälk der größten Schweizer Bank. Hamers, der bisher keine eigenen Gefolgsleute in der Führungsspitze untergebracht hat, soll sich dem Vernehmen nach immer wieder mit eigenen Ideen nicht durchsetzen können.

Pläne des vormaligen ING-Chefs, das Wealth Management der Eidgenossen nach unten in Richtung mehr Retail zu öffnen, sollen an Iqbal Khan gescheitert sein. Der Co-Chef der wichtigsten UBS-Sparte ist zwar erst kurz vor Hamers von der CS zur UBS gewechselt, sitzt dort aber bereits fest im Sattel. Zu den internen Widersachern von Hamers zählt auch Sabine Keller-Busse. Keller-Busse, die sich einst selbst Hoffnungen auf die Nachfolge von Sergio Ermotti gemacht hatte, wurde von Verwaltungsratspräsident Axel Weber, zu dem sie einen guten Draht hat, im Dezember mit der Führung des wichtigen Heimatmarktes beauftragt. Dort räumt sie kräftig auf und soll dabei auch nicht immer auf die Wünsche von Hamers Rücksicht nehmen.

Hamers, der zuvor 29 Jahre bei der ING war, was ihm inzwischen als Nachteil ausgelegt wird, hat neben der fehlenden Hausmacht noch eine weitere Achillesferse. In Holland droht immer noch ein Verfahren in Zusammenhang mit Geldwäsche bei der ING. Sollte es zu einer Anklage kommen, wäre das für Weber, der für seine unorthodoxe Entscheidung für den Retail- und Digital-Experten Hamers erst gefeiert wurde, ein Freischuss, sich nachträglich doch noch von dem Holländer zu trennen. Der mit allen Wassern gewaschene Weber könnte dann Keller-Busse aus dem Hut zaubern und sich sogar als „Märtyrer“ bereit erklären, seine eigentlich 2022 endende Amtszeit doch noch mal um zwei Jahre zu verlängern.

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