Handel kämpft um jeden Kunden
2G-Streit verschärft sich kurz vorm Fest _ Zum 4. Adventswochenende kochten im Einzelhandel noch mal die Emotionen hoch. Nachdem das Oberverwaltungsgericht Lüneburg für Niedersachsen die 2G-Regeln im Handel gekippt hatte, ging in Berlin der HDE erneut auf die Barrikaden. 2G müsse im gesamten bundesweiten Handel hinter sich gelassen werden, forderte Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Bei der Ampel-Regierung, die unter ihrem neuen Corona-Manager Karl Lauterbach das Infektionsrisiko noch rigoroser im Blick behält, beißt er damit auf Granit. Weder epidemiologisch noch gesundheitspolitisch mache es Sinn, solche Regeln jetzt zu kippen, lautete Lauterbachs Absage.
Die Händler wollen die Hoffnung auf ein „normales Weihnachtsgeschäft“ zumindest für die letzten Tage vorm Fest und zwischen den Jahren noch nicht aufgeben. Sie stützen sich auf das Urteil aus Niedersachsen, das klar die 2G-Regeln im Handel für unverhältnismäßig einstuft, erklärte Genth. Doch dafür muss zügig gehandelt werden. 50% weniger Kunden im Schnitt verzeichnet der stationäre Handel lt. Genth mit 2G. Beim Umsatz fehlen ebenfalls bis zu 50% in den Kassen. Um hier noch etwas gutzumachen, setzt der Verband auf die Länder. Zudem laufen wie in NRW noch juristische Verfahren. Dass diese nicht zu Gunsten des Handels ausfallen müssen, zeigt aber das Urteil aus Schleswig-Holstein, das gegen ein Ende von 2G entschied. Und auch Hessen und Sachsen wollen an 2G festhalten. Damit bleibt die Gemengelage in den Einkaufsstraßen und Malls völlig unübersichtlich.
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