Metall- und Elektroindustrie

Metaller – Viel Sand im Tarifgetriebe

Im Südwesten verhärten sich die Fronten schon zu Beginn der Verhandlungen von IG Metall und Südwestmetall.
Im Südwesten verhärten sich die Fronten schon zu Beginn der Verhandlungen von IG Metall und Südwestmetall. © Südwestmetall

_ Bevor die bayerische IG Metall morgen (21.1.) ihre zweiten Tarifgespräche mit dem Arbeitgebern der Metall- und Elektroindustrie führt, können die Kollegen in NRW und dem Südwesten eine erste Bilanz ihres Austausches ziehen. Das Fazit fällt gerade beim baden-württembergischen Verhandlungsführer Roman Zitzelsberger ernüchtern aus.

Keinen Schritt weiter habe sie die Diskussion mit Südwestmetall am Montag gebracht, konstatierte Zitzelsberger im Nachgang. Sein Gegenüber, Wilfried Porth, erklärte auf der gemeinsamen PK: Solange die IG Metall Kostensenkungen nicht zustimme, mache es keinen Sinn, auf Lohnforderung einzugehen, so der Südwestmetall-Chef. Im Ländle sind die Fronten damit schon zu Beginn verhärtet. Die von Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf negierte Streikgefahr wollte Zitzelberger so früh im Tarif-Tango noch nicht heraufbeschwören. Die Option stehe ihnen ab März frei, er wolle aber so viel wie möglich am Verhandlungstisch ausloten, so der Gewerkschafter. Einen Termin, wann es im Dauer-Pilotbezirk weitergeht, gibt es noch nicht. Auch darauf hätten sich die Parteien nicht einigen können, betonte Zitzelsberger. Das werde, wie auch die weitere Agenda, nun bilateral geklärt.

Mehr Einigkeit herrscht dagegen in NRW, Heimat von Industrieikone Thyssenkrupp. IG Metall-Verhandlungsführer Knut Giesler lobte die konstruktive Herangehensweise. Der Wille, gemeinsam die Hürden der Transformation zu nehmen, sei da. Darauf wolle er mit Metall NRW-Chef Arndt G. Kirchhoff am 5.2. aufbauen. Doch die Mammutaufgabe, Zukunftslösungen für die sich wandelnden Schlüsselindustrien zu finden, wird auch hier Konflikte bringen. Spätestens, wenn es an die Schmerzgrenze der Arbeitnehmer geht. Diese hatte Porth erreicht, als er im Ländle „liebgewonnene“ Sonderkonditionen wie Spätschichtzulagen zur Disposition stellte. Derlei Extras passten nicht mehr ins Wettbewerbsumfeld, mahnte der Südwestmetaller. Er strebt eine neue Form der Tarifverträge an: einfacher in der Fläche, ausdifferenzierter auf Betriebsebene.

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