Bankensektor

Nach jüngsten Ausfällen – Sind Zahlungsabwicklungen zu komplex?

Eine Person zahlt mit dem Handy an einem EC-Gerät
Eine Person zahlt mit dem Handy an einem EC-Gerät © AdobeStock

_ Letzte Woche mussten Kunden an jedem vierten Terminal feststellen, dass Zahlungen per Kredit-, Debit- oder Girokarte nicht funktionierten. Betroffen waren Bankautomaten und Einzelhändler wie Aldi Nord, Edeka und sogar Ämter. Der Fehler lag bei der technischen Abwicklung durch den Zahlungsdienstleister First Data, der zum US-Konzern Fiserv gehört. Einen Angriff durch Hacker schloss das Unternehmen zunächst aus. Aber was sind die Gründe für solche sich häufenden Ausfälle?

Fiserv erklärte auf PLATOW-Anfrage, man sei von „einem Software-Problem” in einigen „von Lieferanten zur Verfügung gestellten Netzwerkgeräten” betroffen gewesen. Dies habe zu Verbindungsschwierigkeiten im Zahlungssystem geführt. Das Problem hat Fiserv zwar schnell behoben – doch der Fehler könnte im System liegen. Ist die Zahlungsabwicklung nämlich zu komplex, sind zu viele Unternehmen zwischengeschaltet, führt das unweigerlich zu Fehlern. Hinzu kommt: Die Branche ist lt. Jürgen Moormann, Professor für Bank- und Prozessmanagement an der Frankfurt School, ziemlich intransparent. Wenn nur ein Glied in der Software der Zahlungsabwicklung fehlerhaft sei, könne es zu Ausfällen kommen. Immer wieder passiere das in Deutschland, häufiger noch als in Ländern, in denen das bargeldlose Bezahlen verbreiteter sei, wie China oder in Skandinavien.

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