Corona

Corona – Jetzt ist Deutschland das Sorgenkind

Seit Mitte Oktober türmt sich die vierte Welle zu einem Corona-Tsunami mit fast täglich neuen Rekordwerten bei den Neuinfektionen auf. Am Donnerstag meldete das RKI mehr als 65 000 neue Corona-Fälle und eine deutschlandweite Sieben-Tage-Inzidenz von 336,9. Derweil zanken sich in Berlin die Ampel-Parteien mit der Union über die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes und strengere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.

Jetzt rächt sich der laxe Umgang der Politik mit den Impfverweigerern, mit denen es sich die Parteien während des Bundestagswahlkampfs nicht verderben wollten. Immerhin konnte sich die Ständige Impfkommission (Stiko), die in der Pandemie allzu oft hinter der Kurve war, endlich dazu durchringen, allen Erwachsenen die sogenannte Booster-Impfung zu empfehlen. Das dürfte den zuletzt zu beobachtenden Ansturm auf die Hausarztpraxen und die wenigen verbliebenen Impfzentren nochmals verstärken. Offensichtlich muss sich die Gefahr erst unübersehbar vor den Menschen und der Politik aufbauen, damit sie sich zum Handeln entschließen. Die aktuelle Lage in Deutschland ähnelt dem rasanten Anstieg der Fallzahlen in Großbritannien im Sommer, als die Briten im Juli mit dem „Freedom Day“ fast sämtliche Corona-Restriktionen zurückgenommen haben. Bei einer ähnlich hohen Impfquote wie in Deutschland hat sich das Infektionsgeschehen im Vereinigten Königreich mittlerweile einigermaßen stabil auf hohem Niveau eingependelt. Auch die Zahl der täglichen Todesfälle und Krankenhauseinweisungen ist weitgehend stabil und liegt deutlich unter den Werten der ersten drei Corona-Wellen. Offensichtlich profitiert Großbritannien von einer hohen „natürlichen“ Immunisierung. Auf der Insel haben sich fast doppelte so viele Menschen mit Corona infiziert wie in Deutschland. Allerdings sind in Großbritannien auch deutlich mehr Menschen an Corona gestorben als hierzulande. Getrieben wird das Infektionsgeschehen in Deutschland vor allem von den Regionen mit niedrigen Impfquoten. In Ostdeutschland und Oberbayern hat das Virus nahezu freie Bahn.

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