Nürnberger Versicherung sichert sich geschickt ihre Freiheit
Neue Aktionäre, stabile Dividende _ Mit Beitragseinnahmen von 3,6 Mrd. Euro (+2,2%) gehört die Nürnberger Versicherung in Deutschland nicht zu den großen Playern. Ihr Geschäftsmodell ist aber durchaus attraktiv. Lange bevor Niedrigzinsen das klassische Lebengeschäft mit seinen Garantieprodukten unrentabel gemacht haben, haben die vertriebsstarken Franken auf fondsgebundene Lebensversicherungen gesetzt. Daneben gibt es weitere profitable Nischen. Bei Einkommenssicherungsprodukten (u. a. Berufsunfähigkeit) etwa rangiert sein Haus mit einem Marktanteil von 7 bis 8%, so Vorstandschef Armin Zitzmann im Gespräch mit PLATOW, weit vorne in der Branche.
Seit Amtsantritt 2013 hat Zitzmann das Geschäftsmodell fokussiert. Kranken legt vor allem bei Zusatzversicherungen zu, Sach im gewerblichen Geschäft. Dort war im Vorjahr wegen der Betriebsschließungsversicherung, wo es die Nürnberger anders als einige Branchenriesen nicht auf Prozesse hat ankommen lassen, zwar der mit über 50 Mio. Euro größte Einzelschaden in der Geschichte zu verkraften. Das Konzernergebnis kletterte inkl. Sondererlösen aus Beteiligungsverkäufen (8 Mio. Euro) dennoch von 69 Mio. auf 79 Mio. Euro und das obwohl (noch weitere vier Jahre lang) jährlich 30 Mio. Euro zusätzlich in den IT-Umbau fließen. Für 2021 peilt Zitzmann 70 Mio. Euro Ergebnis an.
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