M&A-Beratungen

Case Cassiopea – Träume von Expansion nach Skandinavien

Marcus Bär, Managing Partner bei Case Cassiopea
Marcus Bär, Managing Partner bei Case Cassiopea © Case Cassiopea

_ 2013 gingen Marcus Bär und Marc-Philipp Becker mit der von ihnen gegründeten M&A-Beratung Case Corporate Finance an den Start. Zuvor hatten sie bei ABN Amro bzw. nach der Übernahme bei der Royal Bank of Scotland gearbeitet.

Elf Jahre später ist Case Corporate Finance nun mit einer italienisch-französischen M&A-Beratung fusioniert und läuft unter dem Namen Case Cassiopea mit neuem Markenauftritt. Insgesamt sind rd. 30 Mitarbeiter und fünf Partner (inklusive Bär und Becker) an den Standorten Frankfurt, Mailand und Paris für Case Cassiopea tätig.

Das Team in Deutschland umfasst aktuell zehn Mitarbeiter, darunter eine weibliche Managing Director. „Bei uns sind schlanke Strukturen wichtig, wir wollen uns unsere Flexibilität erhalten. Konkret heißt das: Kurze Wege, flache Hierarchien, enge Zusammenarbeit“, erklärt Bär im Gespräch mit PLATOW. Die Transaktionsgröße der beratenen Deals liege zwischen 30 Mio. und 500 Mio. Euro, zudem habe Case CF in den letzten Jahren seinen Sektor-Fokus auf Infrastruktur und Business Services geschärft. Zu den jüngst abgeschlossenen Mandaten zählen die Beratung von Indigo Group bei der Übernahme der belgischen Tochtergesellschaft von APCOA sowie die exklusive Beratung der SPIE beim Kauf von ICG von H.I.G. Capital.

Bär und Kollegen können sich gut vorstellen, die neue Case Cassiopea-Plattform weiter auszubauen und weitere Länder anzuschließen, insbesondere mit Blick Richtung Skandinavien. Da kommt der Wettbewerber Carlsquare in den Sinn, der ebenfalls eine starke Präsenz im Heimatmarkt sowie Schweden aufgebaut hat (s. PLATOW v. 20.8.).

„In Deutschland wollen wir weiterhin nur organisch wachsen“, betont Bär. Ein Zusammenschluss von Beratungshäusern sei ohnehin stark personengetrieben, es müsse vor allem kulturell passen und sei sehr wichtig zu wissen, auf wen man sich einlässt.

Seit 2013 läuft, auch durch die gemeinsame Historie von Bär und Becker bedingt, eine exklusive Vereinbarung von Case Corporate Finance mit ABN Amro, die ihren Kunden dadurch M&A-Beratung anbieten kann. Bisher hatte ABN Amro kein eigenes M&A-Team – das wird sich allerdings ändern, wenn die Übernahme von Hauck Aufhäuser Lampe (HAL) vollzogen ist.

Daher ist die Zukunft für die exklusive Partnerschaft mit Case CF noch ungewiss, auch wenn das Beratungshaus kein Problem sieht, die Kooperation mit der Bank nach der Übernahme fortzusetzen. Dort will man sich jedoch nicht final festlegen: „Die Fusion mit HAL befindet sich in der frühen Pre-Closing-Phase und ist damit noch nicht so weit, dass wir uns zur künftigen Aufstellung äußern können“, teilt ABN Amro auf Anfrage mit. ck

Bisher in der Serie erschienen:

Teil 1: Saxenhammer – Das Geschäft wird internationaler
Teil 2: Carlsquare – Mehr Firepower in Frankfurt, Berlin und München
Teil 3: Harris Williams – „84% unserer MDs kommen aus den eigenen Reihen“
Teil 4: Zumera – „Wir zahlen auf Junior-Ebene so viel wie die Top-Banken“
Teil 5: Houlihan Lokey – „Junge M&A-Banker sind heute fordernder“
Teil 6: Lincoln International – „Wir trennen uns gelegentlich von Underperformern“
Teil 7: Taurus Advisory – „Wir müssen die Sprache des Mittelstands beherrschen“

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