„GenZ“-Banking steckt noch in den Kinderschuhen
Filiale speziell für junge kundschaft _ Die Stadtsparkasse Düsseldorf (SSK) hat schon vergleichsweise früh erkannt, dass die Generation Z besonderer Aufmerksamkeit als Kundengruppe bedarf.
Die heute 18- bis etwa 27-Jährigen (ganz scharf lassen sich die Generationenübergänge ja nicht trennen) haben nun einmal ein anderes Nutzungsverhalten. Darauf müssen regionale Banken dringend eingehen, sofern sie wettbewerbsfähig sein und bleiben wollen. Bei der SSK Düsseldorf wurde auch deshalb vor über einem Jahr die Marke „smoney“ gelauncht, die sich ausdrücklich an die GenZ bzw. junge Menschen richtet.
Im September 2022 erfolgte dann die Einweihung des sog. „smoney hub“, einer speziellen Filiale, die aber auch hybrid genutzt werden kann. Vor Ort können Kunden VR-Brillen aufsetzen, spontan Bankdienstleistungen inkl. Beratung in Anspruch nehmen oder sich schlichtweg zum Austausch mit anderen treffen. Dafür stehen ihnen „Buddies“, im Grunde klassische Bankkaufleute, montags bis freitags zur Verfügung.
Um dieses Angebot publik zu machen, bietet die Sparkasse regelmäßig Veranstaltungen in den Räumlichkeiten, z . B. zu Metaverse oder Non-fungible Token. Dieses Jahr seien bei den sage und schreibe 70 Events schon 1 300 Teilnehmer erschienen, sagt uns ein Banksprecher auf Anfrage. Die Sparkasse lässt sich ihr Zielgruppenmarketing gerne etwas kosten. Auch auf Instagram und TikTok ist sie schon seit Längerem präsent, wie sie immer wieder stolz mitteilt.
Datenauswertungen über das Nutzerverhalten im smoney hub führe die Bank aktuell nicht durch, heißt es. Eine vertane Chance, finden wir, denn das Pilotprojekt liefert sicher spannende Einblicke in die Gewohnheiten der GenZ: Beratung lieber online oder vor Ort, spontan oder geplant, eher einmal in der Woche oder einmal im Monat, wie oft werden weitere Produkte genutzt, usw. Laut einer 2021er-Yougov-Umfrage werden Sparkassen von der GenZ bevorzugt. Der Düsseldorfer Weg dürfte helfen, dass das so bleibt. ck
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