Stahl

thyssenkrupp bittet um Geduld

_ Im vierten Jahr der Transformation musste Martina Merz bei der Vorstellung der Jahreszahlen eingestehen, dass thyssenkrupp beim Umbau nicht so vorankommt, wie geplant. Es gebe Fortschritte, aber die exogenen Schocks (Krieg, Corona, Lieferketten) führten dazu, dass große strategische Projekte auf Eis liegen.

Gemeint ist vor allem die geplante Abspaltung des Stahlgeschäfts. Zwar wird es laut CFO Klaus Keysberg wohl bis Jahresende belastbare Subventionszusagen geben für den grünen Umbau der Produktion. Das M&A-Geschäft liegt aber am Boden, zumal auch Energie teuer und die Stahlpreise wieder am Fallen sind. Konnte thyssenkrupp zuletzt noch von langfristigen Verträgen mit hohen Preisen profitieren, drohen deutliche Preisabschläge bei den Neuverhandlungen ab Anfang 2023. Noch wichtiger ist das Stoppen der Barmittelabflüsse. Nach -1,3 Mrd. im Vorjahr war der Free Cash Flow auch 2021/22 (30.9.) mit -476 Mio. Euro negativ. Jetzt soll im laufenden Jahr erneut versucht werden, die Löcher zu stopfen, u.a. mit einer restriktiveren Investitionspolitik.

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