Bertelsmann/Axel Springer – 2 zu 1 für die Mohns
2006, Reinhard Mohn lebte noch, verhinderte dessen Familie, angeführt von Ehefrau Liz, den Börsengang von Bertelsmann durch einen Kraftakt. Bertelsmann kaufte für 4,5 Mrd. Euro das Aktienpaket des belgischen Minderheitsaktionärs Albert Frère von 25% an Bertelsmann zurück, das dieser 2001 im Gegenzug für ein Paket von RTL-Anteilen (29,9%) bekommen hatte, mit dem sich Bertelsmann, damals noch unter Thomas Middelhoff, das uneingeschränkte Sagen bei der ertragsstarken Sendergruppe gesichert hatte.
Über die Stiftung und durch Direktbesitz an Bertelsmann hatten die Mohns ihre dominierende Stellung beim Medienkonzern verteidigt. Die Stimmrechte werden über die Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG), dem eigentlichen Machtzentrum, im Sinne einer Fortschreibung der vom Firmenpatriarchen entwickelten Unternehmenskultur ausgeübt. Die hohe Verschuldung lähmte Bertelsmann für einige Jahre. Mit einer Reihe geschickter Schachzüge (u. a. Börsengang RTL) konnte sie substanziell reduziert werden. Auch der Markt half.
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