Curevac – Erst Hoffnungsträger, dann Spätzünder, nun Desaster
zweiter Anlauf soll gelingen _ Die Hoffnung war groß, dass Curevac, Spätzünder im Rennen um Corona-Impfstoffe, mit seinem Vakzin wenigstens ein starkes Mittel auf den Markt bringen würde. In Tübingen wurde dazu viel Optimismus verbreitet. Umso ernüchternder nun das Ergebnis des Zwischen-Updates zu „CVnCOV“: Nur 47% Wirksamkeit und damit zu wenig, um die für Ende Juni angepeilte Erstzulassung zu ergattern, die mindestens 50% vorschreibt.
Die Aktie der vom Bund (Anteil 16%) und SAP-Gründer Dietmar Hopp (rd. 47%) geförderten Curevac brach um 50% ein. CEO Franz-Werner Haas bemühte sich im Investoren-Call zwar um Relativierung der schlechten Daten: Die „neue Covid-19-Realität“ sei dominiert von einer „beispiellosen Bandbreite“ an Mutanten. Covid-Impfstoff-Pionier Biontech (95% Wirksamkeit) hatte diese Herausforderungen nicht. Überzeugt hat der Versuch, die hohe Messlatte tiefer zu hängen, aber wenig. Die Aktie erholt sich vorerst nicht. Auch weil Haas‘ Argumentation hinkt. Rivale Novavax etwa legte ebenfalls erst jetzt Ergebnisse vor und kommt auf eine Wirksamkeit von stolzen 90,4%.
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