Bau feilt weiter am Tarifabschluss
Angebot zu wenig _ Neben den Außentemperaturen schlägt dieser Tage auch das Tarifbarometer in diversen Branchen immer stärker aus. Dazu zählt auch das Bauhauptgewerbe, das kommende Woche (21./22.6.) in Mainz die zweite Runde angeht. Carsten Burckhardt von der IG BAU hat hier bereits zum Auftakt vom für die Betriebe verhandelnden ZDB-Vizepräsidenten Uwe Nostitz ein frühes Angebot vorgelegt bekommen, als Zeichen für einen schnellen Abschluss ohne Schlichtung.
Die Erwartungen der Gewerkschaft trifft das freilich noch nicht, weshalb wieder heftig Diskussionen drohen. Auf Schlichtungskurs wie in der Tarifrunde 2020, die nur mit Mühe von Bundessozialgerichtspräsident Rainer Schlegel zu einem sehr kurzen Abschluss geführt wurde, sind die Sozialpartner noch nicht. Ihre Wahrnehmung der Lage am Bau ist aber auch diesmal unterschiedlich. Für IG BAU-Mann Burckhardt läuft es nach wie vor rund auf den Baustellen, kein Anlass also, auf das offerierte Gesamtvolumen von 3% für 24 Monate (IG BAU will 5,3% Lohnplus für 12 Monate) einzugehen. Die Unternehmen blicken indes vorsichtiger voraus. Materialmangel gerade bei Kunststoffen sowie extrem hohe Rohstoffpreise wegen der allgemeinen Knappheit trüben ihre Aussichten. Hinzu kommen Lieferengpässe. Immer mehr Baustellen liegen brach, hören wir vom ZDB. Zudem stehen die öffentlichen Haushalte, zuletzt sehr wichtige Auftraggeber des Baus, durch Corona stark unter Druck. Wie es hier finanziell weitergeht, ist ungewiss und damit ein Risiko für die künftige Orderentwicklung.
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