Hilflos in München – Ischingers letzte SiKo
Mit seinen guten Drähten in alle Welt und seinem Gespür für die Themen der Zeit findet Wolfgang Ischinger auch nach 14 Jahren an der Spitze der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) immer noch treffsicher ein neues Konferenz-Motto.
Nach „Westlessness“ bei der letzten, noch von Donald Trumps America First geprägten Live-Veranstaltung 2020 und einem pandemiebedingt zwar nur digitalen, aber dank Joe Bidens Versprechen (America is back) erfolgreichen Vorjahr, trifft man sich ab Freitag in abgespecktem Format wieder live in München. „Unlearning Helplessness“ bezeichnet dabei allerdings nicht nur den Zustand der internationalen Gemeinschaft inmitten zahlreicher neuer Krisen und vor allem angesichts der Eskalation in Osteuropa, sondern auch der SiKo. Ischinger (75), der nach der Konferenz an den langjährigen Sicherheitsberater von Angela Merkel, Christoph Heusgen, übergibt, hätte sich einen erfolgreicheren Abschied gewünscht und wir ihm ebenfalls. Vor allem einen, bei dem der Dialog mit Russland möglich ist. Johannes Schmid, COO der Konferenz, verweist zwar gegenüber PLATOW darauf, dass auch in früheren Jahren Anmeldungen aus Moskau oft erst in letzter Sekunde eingetrudelt sind. Auch am Impfstoff wird eine russische Teilnahme nicht scheitern. Die Sputnik-Diskussion wird selbst beim SiKo-Management hinter der Hand als vorgeschoben bezeichnet. Diesmal scheint die Crew um Ischinger aber nicht mehr sehr optimistisch zu sein, wie wir einer Einladung zum German-Russian Business Breakfast am Samstag entnehmen. Darin beklagt Michael Harms, Geschäftsführer des Ostausschusses der Deutschen Wirtschaft, dass der russische Erste Vizepremier Andrei Belousov wegen der Entscheidung Moskaus, keine Regierungsvertreter zu entsenden, als Gesprächspartner leider doch nicht zur Verfügung steht. Statt seiner seien aber Sberbank-Chef Herman Gref, der ohnehin dem von Joe Kaeser geführten Advisory Circle der SiKo angehört, sowie der EU-Botschafter in Russland, Markus Ederer, bereit, mit den Teilnehmern der exklusiven Veranstaltung über die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen und die künftigen europäisch-russischen Beziehungen zu diskutieren.
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