Volkswagen mit Startschwierigkeiten

Beim weltgrößten Autobauer Volkswagen ist der Start in die neue Auto-Saison missglückt. Wie die Statistik für Januar zeigt, mussten die Wolfsburger ein globales Absatzminus von 1,8% verkraften. Binnen Jahresfrist verkauften alle Marken weltweit nur 882 200 Pkw und Lkw. Einzig dem insgesamt rückläufigen Weltmarkt hat es VW-Chef Herbert Diess zu verdanken, dass in Europa, Südamerika und der Region Asien/Pazifik Marktanteile hinzu gewonnen werden konnten. Doch ausruhen kann er sich darauf nicht. Mit der schwächeren Konjunktur, der Unsicherheit im wichtigsten chinesischen Markt und dem Brexit, ist der CEO gleich mit drei Sorgenbringer unmittelbar konfrontiert.

Vertriebschef Christian Dahlheim macht denn auch keinen Hehl daraus, wie entscheidend alle drei Faktoren die Konzerngeschäfte in den kommenden Monaten beeinflussen werden. Besonders der Blick in die Volksrepublik dürfte Diess dabei umtreiben, immerhin liefert sein Konzern vier von zehn verkauften Autos an chinesische Kunden. Nachdem das Reich der Mitte einer aktuellen EY-Studie nach 2018 noch der Anker deutscher Autobauer war und VW (+0,5%, ohne MAN und Scania), Daimler (+10,3%) und BMW (+7,7%) die globalen Pkw-Absätze rettete, steht für den ersten Jahresmonat 2019 bei Volkswagen hier ein Minus von 3% in den Büchern. Der Wachstumsmotor deutscher Autobauer (Absatzverdreifachung seit 2009 von 1,6 Mio. auf 5,5 Mio. Pkw) könnte damit erstmals wieder ins Stocken kommen. Auch EY-Partner Peter Fuß rechnet in China mit einem schwierigen Jahr: „Wir sehen dunkle Wolken am Himmel, wissen aber nicht, ob es tatsächlich ein Gewitter gibt.“ Bei anhaltender Marktschwäche hofft der EY-Experte jedoch auf die schützende Hand der chinesischen Regierung.

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