Energie – Wie grün ist Atomstrom?
Nachhaltiges Wirtschaften gilt als Grundvoraussetzung, dem Klimawandel mit sich häufenden Unwettern und steigendem Meeresspiegel Einhalt zu gebieten und der Menschheit auch für kommende Generationen das Überleben zu sichern. Das Urteil der Kapitalmärkte über das, was nachhaltig ist und was nicht, ist Dreh- und Angelpunkt für eine effiziente Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen auf der Zeitachse, was Banken und Investmentgesellschaften in eine Schlüsselrolle rückt.
Sonderregelungen freilich bedrohen diese Effizienz und machen ESG schon jetzt zu einem großen Politikum, das Ausnahmen und Sonderbehandlungen zulässt. Das ist bei Atomstrom längst der Fall. Auf der politischen Bühne in Brüssel, Paris und Berlin wird darum gerungen, ob Atomkraft trotz nach wie vor ungeklärter Entsorgung als nachhaltig eingestuft werden kann, dies just in einem Moment, in dem eine Ampelkoalition unter Beteiligung der Grünen in Berlin angetreten ist. Frankreich ist in hohem Maße von Atomstrom abhängig. Emmanuel Macron, der im kommenden Jahr für seine Wiederwahl kämpfen muss, ist deshalb angetreten, Atomkraft als nachhaltige Energiequelle durchzuboxen. Während in Deutschland Kernkraft seit Jahrzehnten nicht mehrheitsfähig ist und Angela Merkel daran auch nicht zu rütteln gewagt hat, setzen die meisten unserer europäischen Nachbarn auf eine neue Generation von Kernreaktoren, um die C02-Wende herbeizuführen. Nach Frankreich, Polen und Italien sollen nun auch in den Niederlanden neue Kernkraftwerke gebaut werden. Im hochindustrialisierten Deutschland wird es, obwohl es bei der Entwicklung alternativer
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