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Commerzbank – Schwerer Rückschlag für Knof

Völlig überraschend hat Commerzbank-Oberaufseher Hans-Jörg Vetter aus gesundheitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt erklärt. Damit verliert Vorstandschef Manfred Knof seinen wichtigsten Verbündeten beim angekündigten Radikalumbau der Commerzbank. Denn der von Vetter von der Deutschen Bank abgeworbene Knof verfügt in der Commerzbank über keine eigene Hausmacht. Er ist deshalb auf den Rückhalt eines starken AR-Chefs angewiesen, der das Vertrauen des größten Aktionärs Bund genießt.

Bis ein Nachfolger gefunden ist, soll Vetters Vize, Betriebsratschef Uwe Tschäge, das Kontrollgremium führen. Das dürfte es Knof nicht gerade leichter machen, den Abbau von 10 000 Mitarbeitern mit dem nötigen Nachdruck voranzutreiben. Knof konnte zwar mit dem Betriebsrat ein Abkommen zum Personalabbau vereinbaren, ganz aufgegeben haben die Arbeitnehmervertreter ihren Widerstand gegen den personellen Kahlschlag aber nicht. Eine schnelle Nachfolge für Vetter, der erst im August den AR-Vorsitz bei der Commerzbank übernommen hatte, ist denn auch kaum in Sicht. Schon die Nominierung des ehemaligen LBBW-Chefs, der als harter Sanierer gilt, gestaltete sich im vergangenen Jahr schwierig. So gab Wunschkandidat Ex-DZ Bank-Chef Wolfgang Kirsch dem Bund einen Korb (PLATOW v. 14.10.).

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