Deutsche Bank – Sewings Weg bleibt mühsam und steinig
Gemischte Vorgaben für Jahreszahlen _ Am Freitag (14.1.) haben in der Zentrale der Deutschen Bank mit Sicherheit nicht die Sektkorken geploppt. Anlass zu überbordender Traurigkeit boten die Vorgaben, die die Vermögensverwaltungstochter DWS und die großen US-Konkurrenten um JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup mit ihren Q4-Zahlen lieferten, aber auch nicht. Der Weg zurück zum Erfolg, den Konzernchef Christian Sewing mit einer fokussierten Strategie seit 2018 geht, bleibt steinig. Von Rückenwind werden nur Teilbereiche verwöhnt.
Aber der Reihe nach. Bei der 80%-Tochter DWS sorgten deutlich höhere Performance- und Transaktionsgebühren im Q4 dafür, dass die Erträge gegenüber dem Q3 um 20% auf 798 Mio. Euro kletterten; weil die Kosten nach unserer Kalkulation nur moderat um 7% anstiegen, fiel der Gewinn vor Steuern mit 378 Mio. Euro deutlich höher als erwartet aus (s. a. PLATOW Börse). Ähnlich wie im Vorquartal könnten also die sprudelnden Einnahmen des Vermögensverwalters der Zentrale dabei helfen, einen Rückgang im Aktien- und Anleihegeschäft auszugleichen. In diesem Brot- und Buttergeschäft der Banker aus den Zwillingstürmen dürfte es auch im Q4 eher mau verlaufen sein, wenn die Vorlagen der gewichtigen US-Konkurrenz einen verlässlichen Indikator darstellen.
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