Notenbank

Trumps letzte Rache an der Fed

Mit der Zinsentscheidung der US-Fed ist kein Ende des Status quo in Sicht.
Mit der Zinsentscheidung der US-Fed ist kein Ende des Status quo in Sicht. © platow-medien

_ Noch diese Woche wollen Republikaner im Senat einen erneuten Anlauf wagen, die von US-Präsident Donald Trump nominierten Kandidaten für die beiden vakanten Posten im obersten Führungsgremium der Notenbank Fed zu bestätigen. Schon vor geraumer Zeit hatte Trump den Forschungsdirektor der Fed-Filiale in St. Louis, Christopher Waller, und die Ökonomin Judy Shelton für die beiden freien Fed-Posten vorgeschlagen.

Bislang war es dem republikanischen Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnel, jedoch nicht gelungen, die eigenen Reihen hinter den beiden Trump-Kandidaten zu schließen. Insbesondere die Nominierung Sheltons gilt als umstritten. Sie hatte Trump bei früheren Wahlkämpfen unterstützt und vertritt Positionen weit abseits des ökonomischen Mainstreams. So sprach sich Shelton in der Vergangenheit für eine Rückkehr zum Goldstandard aus.

Offensichtlich ist McConnel mittlerweile jedoch überzeugt, die notwendigen Stimmen zusammen zu bekommen. Disziplinierend dürften dabei die beiden Senats-Stichwahlen in Georgia wirken. Eine Abstimmungsniederlage im Senat könnte die Chancen der republikanischen Kandidaten bei den Stichwahlen schmälern. Für die Republikaner wäre die Bestätigung von Shelton und Waller zudem eine wichtige Trophäe. Nach der Kür der konservativen Juristin Amy Coney Barrett zur Richterin am Supreme Court, könnte Trump mit der Neubesetzung der beiden Fed-Posten auch der US-Notenbank für lange Zeit seinen Stempel aufdrücken. Die Demokraten hätten dann wohl erst wieder 2022 eine Chance, bei der Zentralbank eine Duftmarke zu setzen. Dann läuft die Amtszeit des von Trump nominierten, aber durchaus eigenwilligen Fed-Präsidenten Jerome Powell aus.

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