Sixt – Kummer mit Leasing-Tochter
So erfreulich das Geschäft bei Sixt aktuell läuft, so ärgerlich ist für Konzernchef Erich Sixt die Entwicklung bei der ebenfalls börsennotierten Sixt Leasing. Nach dem IPO 2015 kletterte der Kurs der 42%-Tochter nur im Jahr 2017 leicht über den Emissionskurs von 20 Euro. Seitdem ging es auf nur noch 12,40 Euro nach unten. Laut Sixt ist der Kurs „absurd niedrig und nicht mehr weit entfernt vom Buchwert“. Eine Reduzierung des Anteils kommt in dieser Situation natürlich nicht in Frage. Dazu gäbe es „im Moment“ keine Pläne, so Sixt auf unsere Frage bei der Q3-PK. Der Kurs muss erst einmal klettern. Helfen sollen steigende Leasing-Ergebnisse im kommenden Jahr.
Schon vor einem Jahr hatte Sixt mit Blick auf Sixt Leasing allerdings deutlich gemacht, dass nichts für die Ewigkeit sei. Immerhin braucht die Mutter für ihren strammen Expansionskurs in den USA sowie in neue, digitale Geschäftsmodelle viel Geld. Die EK-Quote liegt mit 25,2% zwar deutlich über Werten bei Avis oder Europcar, ist aber gegenüber Vorjahr trotz des Verkaufs des Drive Now-Anteils im Q1 für knapp 200 Mio. Euro wieder leicht gesunken. Grund war u. a. die Sonderausschüttung im Frühjahr. Aktuell sind aber beim Ausbau des Geschäfts in den USA, wo Sixt mit erst 55 Stationen nicht nur schwarze Zahlen schreibt, sondern auch bereits einen Marktanteil von 14% erreicht hat, nicht die finanziellen, sondern eher die personellen Ressourcen limitierend. Leicht könne man dort auch 1 000 Stationen betreiben. Der Verkauf von Drive Now an Daimler und BMW bekümmert Sixt dagegen nicht. Deren Konzept funktioniere nur in wenigen Metropolen weltweit. Sixt dagegen mit seinen 2 200 Stationen soll dagegen (künftig ohne Partner) mittelfristig zu einem globalen Mobilitätsdienstleister werden, bei dem Carsharing nur ein Aspekt ist.
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