Immobilienmarkt

Immobilien – Drei deutsche Exzesse

Oliver Schwebel weiß, was für Frankfurt gut ist. Schließlich ist er Leiter der Wirtschaftsförderung und täglich unterwegs, Frankfurt im Wettbewerb der europäischen Metropolen gut aussehen zu lassen. Was ihm, wie er uns am Rande des Jubiläumsempfangs des Auslandsbankenverbandes (s. „Zu Guter Letzt“) anvertraute, immer häufiger Kummer bereitet, sind die Exzesse am Immobilienmarkt der Mainmetropole, unter denen z. B. eine vernünftige und gut austarierte Ansiedlung von Industrie zunehmend leidet.

Die nach Frankfurt als europäischem Hotspot für Rechenzentren drängenden Anbieter netzbetreiberunabhängiger Interconnection-Dienstleistungen wie etwa Equinix aus den USA erzielen in ihrem Geschäft hohe Margen und können sich exquisite Großflächen, etwa in Flughafennähe, leisten. Dort verdrängen sie mit ihrem Platzbedarf klassische Industrien und Gewerbe. Derartige Exzesse fordern die Regulierung heraus. Die Stadt will jetzt verstärkt sogenannte Eignungsgebiete für die Betreiber solcher Rechenzentren ausweisen, um für die Stadtentwicklung schädliche Monostrukturen zu unterbinden. An vorderster Front agiert in der Region ausgerechnet Equinix, die mit fortschreitender Digitalisierung auch am Knotenpunkt Frankfurt viel Geschäft wittert. Zwei Rechenzentren wurden bereits in Betrieb genommen.

overlay

Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen

  • DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
  • Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
  • 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
  • inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
  • monatlich kündbar

ARTIKEL DIESER AUSGABE

Kryptowährungen | 16. September 2022

Krypto geht auch stromsparend

Als würde ganz Österreich von einer Sekunde auf die andere keinen Strom mehr verbrauchen, so hatte man den Energiespar-Effekt der Umstellung beschrieben. Als wechselte man die Triebwerke... mehr

Bekleidung | 16. September 2022

Mode – Jetzt drückt es überall

Der Modemarkt ist weiter in Aufruhr. Trennte vor Corona vor allem Digitalisierung die Spreu vom Weizen in der Fast Fashion-Industrie, folgen mit Pandemie, Inflation, hohen Energiekosten... mehr