Immobilien – Drei deutsche Exzesse
Oliver Schwebel weiß, was für Frankfurt gut ist. Schließlich ist er Leiter der Wirtschaftsförderung und täglich unterwegs, Frankfurt im Wettbewerb der europäischen Metropolen gut aussehen zu lassen. Was ihm, wie er uns am Rande des Jubiläumsempfangs des Auslandsbankenverbandes (s. „Zu Guter Letzt“) anvertraute, immer häufiger Kummer bereitet, sind die Exzesse am Immobilienmarkt der Mainmetropole, unter denen z. B. eine vernünftige und gut austarierte Ansiedlung von Industrie zunehmend leidet.
Die nach Frankfurt als europäischem Hotspot für Rechenzentren drängenden Anbieter netzbetreiberunabhängiger Interconnection-Dienstleistungen wie etwa Equinix aus den USA erzielen in ihrem Geschäft hohe Margen und können sich exquisite Großflächen, etwa in Flughafennähe, leisten. Dort verdrängen sie mit ihrem Platzbedarf klassische Industrien und Gewerbe. Derartige Exzesse fordern die Regulierung heraus. Die Stadt will jetzt verstärkt sogenannte Eignungsgebiete für die Betreiber solcher Rechenzentren ausweisen, um für die Stadtentwicklung schädliche Monostrukturen zu unterbinden. An vorderster Front agiert in der Region ausgerechnet Equinix, die mit fortschreitender Digitalisierung auch am Knotenpunkt Frankfurt viel Geschäft wittert. Zwei Rechenzentren wurden bereits in Betrieb genommen.
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