„Steuerportal für alle“ – Datev wird digitaler Partnervermittler

Die vergangenen Monate ging es beim Nürnberger IT-Dienstleister Datev hoch her. Mit dem Ziel, ein „Steuerportal für alle“ zu bauen, hatte sich der Vorstandschef des Software-Anbieters für Steuerberater zuletzt ausgerechnet mit seinen Mitgliedern angelegt. Eigentlich gilt der Konkurrent von Agenda und Haufe Lexware als starker Partner des Mittelstands. Doch Robert Mayrs Plan, künftig Privatkunden – insbesondere Digital Natives ohne eigenen Steuerberater – Dienstleistungen direkt im Netz anzubieten, stieß vielen der 40 555 Datev-Genossen übel auf.

Was Mayr für unumgänglich im Kampf gegen sich formierende Startups hält, die mit Plattformen allzu gerne zwischen Steuerberater und Mandanten drängen wollen, sahen die Kritiker als Angriff auf ihr Hoheitsgebiet an. Eine heftige interne Debatte folgte, die der Datev-Vormann Ende Juni letztlich in Form einer Satzungsänderung für sich entschied. Ohne sie hätte er die Produktentwicklung im Kerngeschäft der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer nicht umsetzen dürfen.

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