Fraport in Russland – „Ein Stück weit auch Überlebenskampf“
Fraport in Russland – „Ein Stück weit auch Überlebenskampf“
CEO pocht aufs Aktienrecht _ Für Fraport-Chef Stefan Schulte kam es zur Bilanz-PK in diesem Jahr dicke. Pandemie, Putins Krieg in Europa und dann noch Streik des Sicherheitspersonals. Außer Transitflügen verließ an diesem Tag keine Maschine den Frankfurter Airport (130 annullierte Starts). Schultes Verständnis für den an deutschen Hubs breit angelegten Arbeitskampf war begrenzt. Ist er doch nicht nur Chef in Frankfurt, sondern auch Präsident des Flughafenverbandes ADV und damit Sprecher für die gesamte von Ver.di in die Mangel genommene Branche. Von uns darauf angesprochen, hätte sich Schulte mehr Augenmaß gewünscht.
Denn die Zeiten sind in der Luftfahrt nach wie vor herausfordernd. Fraport kehrte 2021 zwar in die Gewinnzone zurück (Konzernergebnis 92 Mio. nach -690 Mio. Euro im Vj.; 2022e: 50 Mio. bis 150 Mio. Euro) und erwartet auch dieses Jahr stärkere Erholung, gerade zum Sommer wird vereinzelt Vorkrisenniveau anvisiert. Doch Deutschlands größtes Drehkreuz wird auch 2022 nur bis zu 65 (2021: 35)% des 2019er-Passagieraufkommens erreichen. Und schon das wird ein Kraftakt. Im operativen Bereich fehlt wichtiges Bodenpersonal. Bis zu 1 000 neue Mitarbeiter will Schulte hier dieses Jahr neu einstellen. Den von Lufthansa-CEO Carsten Spohr genährten Zweifeln, Fraport könnte den Ansturm nicht bedienen, hielt Schulte großes Bemühen entgegen (etwas Wartezeit aber inklusive).
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