CDU – Was macht Bouffier?
Braun letztes Aufgebot des Merkel-Lagers _ Warten auf Friedrich Merz. Am Freitag kündigte Norbert Röttgen seine Kandidatur um die Nachfolge von CDU-Parteichef Armin Laschet an. Zuvor hatte überraschend Kanzleramtsminister Helge Braun seinen Hut in den Ring geworfen.
Brauns Kandidatur ist der verzweifelte Versuch des alten Partei-Establishments um die scheidende Kanzlerin Angela Merkel, das Feld nicht allein Merz und Röttgen zu überlassen. Die Chancen des engen Merkel-Vertrauten, bei der CDU-Mitgliederbefragung zu reüssieren, stehen indes nicht gerade günstig. Nicht einmal sein hessischer Landesverband wollte Brauns Kandidatur für den CDU-Vorsitz unterstützen.
Braun hat jedoch nicht mehr viel zu verlieren. Seinen Posten als Kanzleramtsminister ist Braun bald los und auch sein Direktmandat konnte er bei der Bundestagswahl nicht verteidigen. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier wünscht sich angeblich Braun als seinen Nachfolger. Doch der liberale Gießener ist in der knochen-konservativen Hessen-CDU nicht unumstritten. Das weiß auch Bouffier, der als Strippenzieher der gescheiterten Laschet-Kanzlerkandidatur rapide an Autorität in den eigenen Reihen verloren hat. So wird bereits spekuliert, dass Bouffier bei einem Überraschungserfolg Brauns im Rennen um den CDU-Vorsitz seinen Wunschkandidaten doch noch als seinen Nachfolger ausrufen könnte. Bouffiers Umfeld ist derweil bemüht, den Verdacht zu zerstreuen, der Ministerpräsident habe auch bei Brauns Kandidatur für den CDU-Vorsitz seine Finger im Spiel gehabt. Das mag sogar stimmen. Tatsächlich hat Bouffier, der demnächst seinen 70. Geburtstag feiert, derzeit kein Interesse, die Debatte um seine Nachfolge zu befeuern. Noch lotet Bouffier seine Optionen aus und schweigt zu seiner beruflichen Zukunft.
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