Alte Leipziger profitiert vom Vanguard-Effekt

Das veränderte Kunden- und Anlegerverhalten hat die Alte Leipziger dazu veranlasst, künftig in der fondsbasierten Lebensversicherung noch mehr Indexfonds anzubieten. Ab sofort kooperiert der Oberurseler Versicherungskonzern mit der erst seit kurzem in Deutschland tätigen US-Fondsgesellschaft Vanguard (s. PLATOW v. 17.11.17). Zwei globale Aktien-ETFs erweitern die Produktpalette der Versicherungsgesellschaft im Bereich der Fondsrenten.
Warum sich die Alte Leipziger ausgerechnet für Vanguard, die nach Blackrock weltweite Nummer 2 im ETF-Markt, entschieden hat, begründet Vertriebsvorstand Frank Kettnaker u. a. mit den niedrigen Kosten. Nach eigenen Angaben entscheiden sich bereits 50% der Kunden bei fondsgebundenen Altersvorsorgetarifen für eine Anlage in ETFs. Die Beliebtheit von Indexfonds ist auch über Deutschlands Grenzen hinaus sehr groß. Trotz einer Delle im zweiten Quartal war das erste Halbjahr für den europäischen ETF-Markt nach Angaben des Fondsanbieters Amundi mit Flows von 33 Mrd. Euro insgesamt positiv. Im Anlegerfokus standen vor allem Bond-ETFs. Seit Jahresanfang hat Amundi fast 4,3 Mrd. Euro an Nettozuflüssen erzielt. Das entspricht knapp 15% der ETF-Netto-Mittelzuflüsse in Europa.
Trotz der noch jungen Marktpräsenz in Deutschland – 2019 wird das erste volle Gj. werden – hat sich Vanguard hierzulande schon einen Namen gemacht. Neben Banken wie Commerzbank, ING oder Onvista-Bank hat sich die Gesellschaft auch innerhalb der Assekuranz mit LV1871, Condor und MyLife weitere Vertriebspartner geangelt. „Wir haben unsere Erwartungen komplett übertroffen“, erzählt uns Markus Weis, stellv. Leiter für das Geschäft von Vanguard in Deutschland und Österreich. Er rechnet mit weiteren Kooperationen. Als Erfolg wertet Weis auch die Preissenkungen der Wettbewerber in Deutschland, zu denen es nach dem Markteintritt gekommen ist. Ein „Vanguard-Effekt“, wie er es nennt.
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