US-Gericht drängt Bayer zu Glyphosat-Vergleich
Zähneknirschend hat Bayer den Beschluss von US-Richter Vince Chhabria akzeptiert, sich auf ein Mediationsverfahren mit einer Glyphosat-Klägerin einzulassen. Bereits Ende März hatte eine Geschworenen-Jury unter Vorsitz von Chhabria, bei dem mehrere Hundert Glyphosat-Klagen gebündelt sind, die Bayer-Tochter Monsanto zu Schadenersatz in Höhe von 80 Mio. US-Dollar verdonnert.
Für Monsanto war dies bereits die zweite Prozess-Schlappe im Streit um angebliche Krebsrisiken des glyphosathaltigen Unkrautvernichters „Roundup“. Der Richter erhofft sich von dem Mediationsverfahren offensichtlich einen richtungsweisenden Vergleich für ähnlich gelagerte Fälle. Allein in den USA ist Monsanto mit mehr als 11 200 Glyphosat-Klagen konfrontiert. Auch die Börse reagierte positiv auf die Aussicht auf einen möglichen Vergleich, der die mit der Klagewelle verbundene Periode der Unsicherheit abkürzen könnte. Allerdings dürfte es Bayer mit dem Abschluss eines Vergleichs nicht sonderlich eilig haben. Denn nach den beiden Prozessniederlagen, gegen die Monsanto Berufung eingelegt hat, ist die Verhandlungsposition der Leverkusener nicht gerade besonders stark. Richtig Bewegung in die Vergleichsverhandlungen dürfte wohl erst kommen, wenn die ersten Berufungsurteile vorliegen.
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