Pharma

Merck tütet Versum-Übernahme ein

Merck-Chef Stefan Oschmann ist im Kampf um die Übernahme des US-Spezialchemiekonzerns Versum am Ziel. Nur vier Tage nach der Aufstockung der Übernahmeofferte von 48 auf 53 US-Dollar je Aktie gaben sich das anfänglich widerstrebende Versum-Management um Seifi Ghasemi und der Nebenbuhler Entegris, der sein Angebot nicht aufbessern wollte, den Darmstädtern geschlagen. Mit der Unterzeichnung einer endgültige Vereinbarung besiegelten Merck und Versum die 5,8 Mrd. Euro schwere Übernahme. Die bereits ausgehandelte Fusionsvereinbarung zwischen Versum und Entegris wurde zeitgleich aufgekündigt.

Mit der Akquisition des amerikanischen Anbieters von hochreinen Prozesschemikalien, Gasen und Ausrüstungen für Halbleiterfertigung will Oschmann seiner zuletzt schwächelnden Sparte Performance Materials neuen Schwung geben. In den vergangenen drei Geschäftsjahren konnte Versum seinen Umsatz und das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) jährlich um mehr als 10% steigern. Zudem glänzt Versum (rund 1,2 Mrd. Euro Umsatz) mit einer bereinigten EBITDA-Marge von stolzen 33%. Ein Schnäppchen ist Versum nach der Angebotsaufstockung für die Darmstädter allerdings nicht. Der Kaufpreis einschließlich der übernommenen Schulden von Versum entspricht dem 13,7-fachen des für 2019 erwarteten EBITDA. Unter Berücksichtigung der erwarteten Kostensynergien von jährlich 75 Mio. Euro reduziert sich der Multiplikator auf 11,6. Der hohe Kaufpreis dämpfte denn auch den Jubel an der Börse über die vereinbarte Transaktion.

overlay

Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen

  • DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
  • Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
  • 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
  • inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
  • monatlich kündbar

ARTIKEL DIESER AUSGABE