Auch eine RWE Renewables wird es in Deutschland schwer haben

Die Energiewende, die in Deutschland ihren Ursprung hatte, setzt den beiden Essener Stromriesen RWE und E.ON, die dieser Tage ihre Bilanzen vorlegten, auf den heimischen Märkten weiterhin schwer zu. Alte Geschäftsmodelle wurden durch den von der Politik erzwungenen doppelten Ausstieg aus Kohle und Kernkraft obsolet, lösten hohe Wertberichtigungen und ein Spießrutenlauf um angemessene Entschädigungen aus.

Gleichzeitig verlangt der neue Energiemarkt nach gewaltigen Investitionen. Um das alles zu stemmen, haben sich RWE und E.ON binnen weniger Jahre gleich zweimal neu erfunden, zunächst mit den Ausgliederungen von Innogy und Uniper und jetzt mit der Markt- und Aufgabenteilung zwischen RWE und E.ON. Während E.ON seine „schmutzige“ Tochter außer Landes bei der finnischen Fortum loswurde, wird der MDAX-Wert Innogy bis Mitte des Jahres zwischen RWE und E.ON aufgeteilt und verschwunden sein. Trotz in Teilbereichen marktbeherrschender Stellung werden die Behörden mit dem Segen der Politik, die nach der Wende auch mit Blick auf die deutsche Versorungssicherheit etwas gutzumachen hat, ein Auge zudrücken. Am Ende einer ganzen Kette von Transaktionen wird sich RWE, wie CEO Rolf Martin Schmitz ankündigte, unter neuem Namen RWE Renewables alsbald auch in einer neuen Essener Zentrale ganz auf die Produktion von und den Handel mit Strom konzentrieren, während E.ON-Lenker Johannes Teyssen den Vertrieb und die Netze unter sich hat.

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