Pandemie

Friseure – Corona-Drama noch nicht ausgestanden

_ Dass Friseure ab 1.3. nach elf Wochen wieder öffnen, lässt viele aufatmen. Zottelige Frisuren plagen die vom Lockdown geschundenen Bürger. Eine neue Friese als Opium für das Volk scheint der Politik da der gangbarste Weg, um die Moral im Land hoch zu halten. Zugleich beweist sie damit einen sorgsamen Blick für das vulnerable Friseurhandwerk. Wie groß die Corona-Dramatik hier wirklich ist, lassen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes aber noch nicht vollends erahnen. Nach drei Quartalen klafft für 2020 eine Umsatzlücke von „nur“ 11,8%.

Unter Pandemie-Vorzeichen klingt das stemmbar. Allerdings schönen MwSt-Senkung und erhöhte Preise den statistischen Corona-Effekt. Das Mehr an Geld floss in Hygieneaufwendungen und Infektionsschutz. Außerdem zwangen strengere Abstandsvorgaben dazu, weniger Personal gleichzeitig arbeiten zu lassen. Weil die Überbrückungshilfe III erst seit 10.2. anläuft, mussten viele Saloninhaber an ihre Altersvorsorge gehen. Das eingesetzte Kurzarbeitergeld deckte darüber hinaus mit 60% des Nettogehalts oft nicht mal die Fixkosten ihrer Mitarbeiter, die auf Umsatzbeteiligung und Trinkgeld angewiesen sind. Social Media-Beiträge verzweifelter Salonbesitzer dazu gingen im zweiten Lockdown viral.

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