Airbus – US-Charmeoffensive mit doppeltem Boden
WTO-Streit um Flugzeug-Subventionen _ Noch vor ihrer Vereidigung ließ das Büro der neuen US-Handelsbeauftragten Katherine Tai am Mittwoch mitteilen, dass die USA sehr an einer Lösung des seit 16 Jahren schwelenden amerikanisch-europäischen Streits um Subventionen für Boeing bzw. Airbus interessiert seien. Nach entsprechenden WTO-Entscheidungen fallen auf beiden Seiten des Atlantiks Strafzölle auf Flugzeuge und Flugzeugteile, aber auch auf Wein und Käse an.
Hinter Tais Vorstoß darf getrost Kalkül vermutet werden. Vor allem Boeing wird in den kommenden Jahren erheblich von staatlichen Subventionen profitieren. Der US-Flugzeug- und Rüstungs-Riese hat zwei desaströse Jahre hinter sich. Schon vor Corona, das den Flugzeugabsatz rund um den Globus hat einbrechen lassen, kämpfte Boeing mit den Folgen des 737 Max-Debakels. Zwangsstilllegungen, Verkaufsstopp und Milliarden-Strafzahlungen haben das Eigenkapital von Boeing ins Minus rutschen lassen. Die neue US-Regierung wird dem Niedergang der einstigen Industrie-Ikone nicht tatenlos zuschauen. Es winken Aufträge und zumindest versteckt auch Beihilfen. Mit Corona dreht sich die Nachfrage der nächsten Jahre auf kleinere langstreckentaugliche Flieger. In Seattle wird man nicht umhin kommen, für viel Geld ein neues Flugzeugmodell zu entwickeln.
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