Schleweis-Nachfolge – Buchholz will nicht klein beigeben
Nebelkerzen statt weißem Rauch _ Eine Kampfabstimmung um die Nachfolge von DSGV-Präsident Helmut Schleweis (68), dessen Amtszeit Ende 2023 abläuft, will die Sparkassen-Organisation unbedingt vermeiden. Soll der Schleweis-Nachfolger doch möglichst einstimmig gewählt werden, um den obersten deutschen Sparkassen-Lobbyisten mit der maximalen Amtsautorität auszustatten. Doch so leicht, wie es sich das Lager ihres bayerischen Rivalen Ulrich Reuter vorgestellt haben mag, will sich die westfälische Sparkassen-Präsidentin Liane Buchholz nicht vom Spielfeld schieben lassen. Trotz ihres schwachen Abschneidens bei der Probeabstimmung, die Niedersachsens Regionalfürst Thomas Mang, der auch der Verbandsvorsteher-Konferenz vorsitzt, in einer Art Überrumpelungsaktion abhalten ließ, ist Buchholz weiterhin entschlossen, ihre Kandidatur für den DSGV-Chefposten voranzutreiben. Wie wir hören, führen Buchholz und Reuter aktuell intensive Gespräche, um ihre Truppen zu sammeln.
Vor diesem Hintergrund sind denn auch Schleweis‘ kryptische Einlassungen zu seiner beruflichen Zukunft vor der DSGV-Mitgliederversammlung in der vergangenen Woche zu interpretieren. Dabei forderte Schleweis die Mitglieder auf, „die notwendigen Entscheidungen so bald zu treffen, dass möglichst wenig schädliche Spekulationen entstehen“. Zugleich vermied der Verbandsvorsteher abermals eine klare Positionierung, ob er eine zweite, wenn auch stark verkürzte Amtszeit anstrebt, wohl wissend, dass es auch dafür im Kreis der Regionalpräsidenten keine Mehrheit gibt. Offensichtlich will Schleweis die Regelung seiner Nachfolge noch eine Weile in der Schwebe halten, um Reuter genügend Zeit zu verschaffen, seine Anhängerschaft weiter auszubauen und Buchholz aus dem Rennen zu schlagen.
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