DB Schenker – Rohrkrepierer statt Privatisierung?
Vor 2023 keine Entscheidung _ Schon Anfang des Jahres hatten sich FDP und Grüne dafür ausgesprochen, dass die Logistik-Tochter der Deutschen Bahn, DB Schenker, privatisiert werden soll. Die Nr. 4 der Welt ist, zumindest so lange Konjunktur und Transport brummen, bis zu 20 Mrd. Euro wert. Das Geld kann der Bund als Eigentümer bei der Sanierung der maroden Konzernmutter, deren Halbzeit-Gewinn von 876 Mio. Euro fast ausschließlich von DB Schenker stammt, gut gebrauchen. Jetzt hören wir aber, dass es bei den Grünen angeblich Vorbehalte gegen die Privatisierung gibt. Hintergrund seien politische Ränkespiele.
Die Grünen ärgern sich seit Start der Ampel darüber, dass sie der FDP das Verkehrsministerium überlassen mussten. Zuletzt eskalierte der Streit zwischen Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner über AKW-Laufzeiten und Gaspreis-Umlage. Die FDP ihrerseits muss nach vier Wahlschlappen im laufenden Jahr dringend ihr Profil in der Ampel schärfen. Eine erfolgreiche Privatisierung von DB Schenker, bei der das von Volker Wissing geführte Verkehrsministerium federführend wäre, könnte dabei helfen.
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