Verkehrspolitik

49-Euro-Ticket – Wer soll das bezahlen?

_ Für eine Verlegenheitslösung hat das Neun-Euro-Ticket eine erstaunliche Karriere gemacht. Ursprünglich, so heißt es, von der FDP als Friedensangebot an die Grünen gedacht, um den Tankrabatt als eigenes Herzensanliegen durchsetzen zu können, wurde die Nahverkehrs-Pauschale nicht nur zum vermutlich größten Marketing-Hit aller Zeiten für den ÖPNV, sondern auch zum dominierenden Thema der gerade zu Ende gegangen Verkehrsministerkonferenz von Bund und Ländern. Das am Donnerstag (13.10.) von Bundesminister Volker Wissing verkündete Ergebnis: Zum Jahreswechsel kehrt das Pauschalpreis-Ticket zurück, dann für 49 Euro im Monat.

Der vielleicht größte Fortschritt, die radikale Vereinfachung des Regional-Tarifdschungels, bleibt. Spannend wird nun die Finanzierung, die die versammelten Minister zum Großteil ausgeklammert haben. Denn dass sich der Bund bereiterklärte, für das 49-Euro-Ticket 1,5 Mrd. Euro zuzuschießen, ist nur der kleinste Teil. Heiße Diskussionen stehen nun zum Thema Regionalisierungsmittel, also zum Beitrag des Bundes zu den öffentlichen Nachverkehrsangeboten in den Ländern, bevor. Bisher überweist der Bund jährlich rd. 10 Mrd., doch das ist den Ländern deutlich zu wenig. Im Vorfeld der Konferenz war von einer Finanzierungslücke von 30 Mrd. in den kommenden Jahren die Rede gewesen, maßgeblich wegen enorm gestiegener Energiekosten.

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